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Skispringen ist sein Leben
Frauen-Bundestrainer aus Oberstdorf wird 50
Als Siebenjähriger baute sich Andi Bauer eine eigene Schneeschanze, um das Springen zu lernen. Er wurde später ein hervorragender Weitenjäger und Trainer. Heute feiert der ehemalige Weltklasse-Skispringer und Frauen-Bundestrainer seinen 50. Geburtstag. Mit 18 Jahren gewann der Oberstdorfer in einem Jahr sowohl den deutschen Jugendmeistertitel als auch den in der nationalen Eliteklasse. Es wurden schließlich elf
deutsche Meisterschaften. Bauer startete bei vier Weltmeisterschaften, zwei Olympischen Spielen und war viele Jahre bei Weltcupspringen im Einsatz. Dabei kam er zu 65 Platzierungen unter den 15 Besten. 34 Mal war er unter den ersten Zehn zu finden. Seinen größten Erfolg feierte der Jubilar mit dem Sieg beim Neujahrsspringen 1987 in Garmisch-Partenkirchen. Nach der Saison 1992 beendete Bauer seine sportliche Laufbahn und hatte sich „für die Zeit danach“ bestens vorbereitet. Er erlernte im elterlichen Geschäft den Beruf des Kfz-Mechanikers und des Bürokaufmanns, absolvierte ein Fernstudium zum Diplom-Trainer Ski-Nordisch an der Trainerakademie in Köln, wo er den Abschluss mit Auszeichnung schaffte. Nebenbei erwarb er die Fußball-Lehrerlizenz mit Trainer A-Schein, bestritt eine Ausbildung zum Sportorganisationsleiter in Berlin und zum Handelsfachwart an der IHK in München. Seit Mitte der 90er-Jahre war der Oberstdorfer „der Zubringer“ für den damaligen Bundestrainer Reinhard Heß als Perspektivtrainer (B-Nationalmannschaft ) und hatte 2003 die Tätigkeit als Springertrainer der Nationalmannschaft der Kombinierer übernommen, die er mit
zu großen Erfolgen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen führte. Als das Internationale Olympische Komitee im April 2011 beschloss, ab 2014 Skispringen für Frauen ins olympische Programm aufzunehmen, wurde Bauer mit der Bildung einer Nationalmannschaft betraut. Seitdem trainiert er die besten Skispringerinnen hierzulande und hat dazu beigetragen, dass Deutschland derzeit Nummer eins im Frauen-Skispringen ist. Seit einigen Jahren ist Bauer Vorsitzender der Prüfungskommission der Bayerischen Fußball-Verbandes und nimmt im April und Mai jeden Jahres die Prüfungen für die Bund C-Scheine der Fußballtrainer ab. „Was mir ebenfalls großen Spaß macht“, sagt Bauer. Der nun 50-Jährige ist seit 15 Jahren mit einer Norwegerin verheiratet,
die er beim Skifliegen 1993 in Vikersund kennenlernte, hat zwei Buben sowie ein Gäste- und Landhaus in Oberstdorf.
Text: Allgäuer Anzeigeblatt, 21.01.2014